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17.11.2010 Jetzt wird es langsam ernst. Mir geht es heute sehr sehr schlecht, ich denke das Wetter spielt
auch eine Rolle. /Regenwetter) Sämtliche Muskeln im Rücken und in den Beinen schmerzen wie verrückt,
ein Gefühl als ob ich tausend Messer in meinem Körper hätte, stechen, brennen, Knochenschmerzen,
Gelenkschmerzen. Ich könnte bei jedem Schritt den ich mache laut aufschreien vor Schmerzen, mit jeder
kleinsten Bewegung werden die Schmerzen noch verstärkt.. kann nicht sitzen liegen, die Schmerzen sind
ständig auf höchster Stufe.Wenn ich morgen nicht in die Klinik gehen würde, ich weiß echt nicht was ich
machen würde. Ich bin jetzt auch schon 3 Wochen ohne meine Tiere, weil ich sie nicht mehr optimal
versorgen kann. Sie fehlen mir sehr. Ein Gedanke hat sich in meinem Kopf festgesetzt: Was mache ich,
wenn ich aus der Klinik genauso wieder zurück komme wie ich rein geh????
Ich glaube zwar schon das die mir dort etwas Linderung verschaffen können, aber trotzdem schleicht sich
immer wieder dieser eine Gedanke ein, der mir auch im wahrsten Sinne des Wortes Panik macht.
Die Schmerzen sind so stark das auch Muskeln vor Anstrengung zittern, ständig Hitzewallungen,
mein Kopf glüht, muss sogar in der Wohnung einen Gehhilfe benutzen.
Mein Ziele: Wenn ich aus der Klinik zurück komme kann ich mich ohne Gehhilfen bewegen, ich kann wieder
meine Tiere optimal versorgen, kann mich selbst um meinen Haushalt kümmern, ich kann sitzen und liegen
ohne Schmerzen oder mit stark reduzierten Schmerzen, kann an Freizeitaktivitäten teilnehmen, (war seit 9 Jahrenin keinem Kino, in keinem Kaffee, jede Fußball WM die war habe ich allein zu Hause geschaut), ich kann auch wieder eine leichte Tätigkeit aufnehmen.
Nach meinem Klinikaufenthalt werde ich wieder ein eingermaßen normales Leben führen können!
13:58 Uhr
Die Zeit scheint heute still zu stehen und diese ständigen unerträglichen brennenden und stechenden Schmerzen. Natürlich frisst mich die Ungewissheit auf. Wie wird es mir in der Klinik ergehen???? Ich hasse Ungewissheit!!! Ich glaube in meinem Kopf sitzt ein kleines Männchen das immer wieder den gleichen Satz wiederholt: Was wird sein, wenn ich so zurück komme wie ich morgen rein gehe???
21:05 Uhr
Die letzten 9 Jahre laufen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab, immer wieder und immer wieder. Kein schöner Film! Und immer wieder die Frage:Was ist wenn.... Das macht mir echt Angst. Eine grausame Vorstellung!
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18.11. 2010 02:15 Uhr
wieder mal eine schlaflose Nacht, ich weiß nicht genau wie viele Nächte ich in den letzten 9 Jahren nicht schlafen konnte, aber glauben Sie mir da kommen einige Monate zusammen, wenn nicht sogar zwischen ein und zwei Jahren.
6.:30 Uhr
Start in die Klinik. Ganz mulmiges Gefühl in der Magengegend, Hände zittern, Beine sind wacklig, weil ich nicht weiß was mich erwartet und vor allem weil ich nicht weiß wie die Behandlung dort anschlagen wird. wird schon schief gehen.
09.00 Ankunft in der Klinik. Alle anderen Patienten laufen ohne Hilfsmittel, können ganz normal sitzen, stehen und liegen, wie ich sie darum beneide. Ich bin eigentlich kein neidischer Mensch. Ich habe starke Zweifel das sich bei mir in 3 oder 4 Wochen etwas ändert, ein grausamer Gedanke. Mich überkommt ein ganz mulmiges Gefühl,aber auch noch aus anderem Grund. Daheim hatte ich doch auch durch meine Tiere eine gewisse Ablenkung und ich habe versucht das ganze zu verdrängen, mich gedanklich nicht damit zu beschäftigen. Jetzt hier in der Klinik muss ich mich tgl. mit meiner Erkrankung auseinander setzen. Das ist wirklich nicht einfach, es ist verdammt schwer, vor allem auch das ganze zu akzeptieren.
19.11. 2010
Heute gleich volles Programm. Einige Untersuchungen und einiges an Anwendungen: Ultraschall, Ergometer, Rotlicht, Wassergymnastik, Magnetfeldtherapie, Es ist sehr anstrengend für mich. Ich komme sehr schnell an meine Belastungsgrenze. Zum Beispiel Ergometer: tgl. 30 Minuten, ich schaffe mit sehr sehr großer Selbstüberwindung gerade mal am Stück 10 Minuten, man muss auch nicht die 30 Minuten auf einmal schaffen, aber trotzdem ist es sehr frustrierend für mich, hätte mir vor ein paar Tagen jemand gesagt das ich heute Fahrrad (Ergometer) hätte ich ihm geantwortet: aber sicher nicht!!. Für Ultraschall, Ergometer und Magnetfeldtherapie bekommt man eine Einweisung an den Geräten und muss dann diese Anwendungen selbständig durchführen.
Hatte heute ein Gespräch mit einer Patientin. Sie erzählte mir das sie seit 2 Wochen hier ist. Als sie hier ankam konnte sie nicht laufen. (sie läuft jetzt ganz normal ohne Hilfsmittel) Jetzt schaue ich doch wieder zuversichtlicher in die Zukunft.
Wenn ich hier ohne Hilfsmittel raus gehe, die Schmerzen so weit gelindert sind das das Leben wieder lebenswert ist, das wäre dann für mich ein großes Wunder. Mein einziger Wunsch ist es wieder ein einigermaßen normales Leben zu führen
Ein anstrengender Tag ist zu Ende. Heute insgesamt 10 Km Fahrrad (Ergometer) gefahren. War sehr anstrengend. Aber ich sage mir ich bin hier in einer Fachklinik, die werden schon wissen was gut ist und was nicht. Auch wenn es sehr sehr Schmerzhaft und sehr viel Überwindung kostet, aber ich bin ja hier um etwas zu erreichen. Also Zähne zusammen beißen und durch. Gute Nacht!
Samstag 20.November 2010 19: 50
Bin heute meine Gehstöcke los geworden, habe einen Rollator (Gehwagen) bekommen, was für ein Unterschied.
Heute hatte ich nicht so viele Anwendungen, aber für mich reich es trotzdem. Heute nur 3x10 Minuten Rad fahren und Ultraschall. (keine normale Ultraschalluntersuchung) In dem Gel was auf den Schallkopf aufgetragen wird befindet sich ein bestimmter Wirkstoff, ich muss die Handgelenke und Kniegelenke beschallen, durch die Schallwellen wird dieser Wirkstoff direkt durch die Haut in die Gelenke "geschossen".Jedes Gelenk wird jeweils 4 Minuten behandelt und das 2x tgl.
Nach dem Rad fahren bekomme ich auch sehr starke Schmerzen in der Brustmitte und bekomme dadurch sehr schlecht Luft. Was hat das wieder zu bedeuten? Hoffentlich ist nicht noch etwas mit der Lunge oder mit dem Herz. Wer immer die Krankheiten verteilt: Es reicht was ich schon habe, ich brauche nicht noch mehr! Muss am Montag gleich mit dem Arzt darüber sprechen. Wenn ich bei Einstellungsgesrprächen gefragt wurde was ich für positive Eigenschaften habe, habe ich als erstes immer gesagt: Wenn ich etwas mache dann mache ich es richtig oder gar nicht, bei mir gibt es keine halben Sachen. Anscheinend trifft diese Eigenschaft leider auch auf Krank sein zu.
Vor ein paar Minuten habe ich meine 2. Ultraschallbehandlung durchgeführt, kam eine Schwester vorbei und meinte das ich sehr diszipliniert und fleißig sei.Ist zwar schön zu hören, aber ich mache das ganze nicht für irgendwelche Schwestern oder Patienten. Wenn ich hier nur rein gehe um den ganzen Tag im Bett zu liegen dann hätte ich auch zu Hause bleiben können. Ich bin ja hier um etwas zu erreichen.
So 21. November 2010
08.00 Uhr Heute geht es mir wieder sehr sehr schlecht, sehr starke unerträgliche Schmerzen. Seit gestern Abend wieder so heftig. Die Schmerzen in der Brustmitte sind auch noch sehr stark, durch diese Schmerzen bekomme ich auch sehr schlecht Luft, als wenn durch diese Schmerzen irgendwie die Luft abgedrückt wird. Ich wäre schon froh, wenn ich wenigstens normal sitzen, liegen und stehen könnte. Ich kann nicht mal in Ruhe frühstücken, muss mich öfters hinstellen und im stehen Essen, dann wieder hinsetzen, wieder aufstehen, weil ich nichts lange durchhalte.Wenn es früh schon so los geht, dann weiß ich das es wieder ein verdammt harter Tag wird, ohne irgendwelche Behandlungen, kann mich kaum bewegen, wenn ich nur einen Schritt mache wird mir sofort schwindlig.
09.05 Habe mir gerade meine Bedarfsmedikation (Schmerztropfen) geben lassen. Meine Psyche spielt mir auch wieder einen Streich. Von der gestrigen Zuversicht heute keine Spur mehr, starke Zweifel, aber ich denke ist ganz normal.
Ich vermisse meine Tiere. Was ist, wenn ich gesundheitlich nicht mehr in der Lage bin mich um sie zu kümmern? Ein furchtbarer Gedanke. Dann würde für mich eine Welt zusammen brechen. Sie haben in den letzten 9 Jahren mehr für mich getan, unbewusst, als irgendein Mensch. Ich habe ihnen so viel zu verdanken, das was sie mir gegeben haben, kann ich ihnen nie zurück geben und vor allem sie fragen nicht: Was bekomme ich dafür?. Vieles was uns Menschen heute das Leben erleichtert haben wir uns von der Natur, (Tiere, Pflanzen) abgeschaut, aber das Verhalten schauen wir uns nicht ab. Wenn wir Menschen uns so verhalten würden wie die Tiere untereinander, wow was wäre das für eine schöne Welt.
09:30 Uhr Die Schmerztropfen (NOVALGIN) zeigen Wirkung. Heute morgen war die Schmerzstärke 10 und jetzt 8. (10 sehr starker Schmerz, 0 keine Schmerz) Könnte noch etwas besser sein, aber ok es ist nicht mehr ganz so schlimm. Nach 9 Jahren ist das das erste Medikament was ich bekommen habe, was auch die Schmerzen lindert.
!!!WICHTIG: NEHMEN SIE BITTE KEINE MEDIKAMENTE OHNE RÜCKSPRACHE MIT IHREM ARZT!!!
10.15 Uhr 10 Minuten Rad gefahren, Widerstand 30 Watt, 2,3 Km, gestern bei 75 Watt 5 Km
Stellen Sie sich bitte fogemde Situation vor: Sie gehen seit 10 Jahren keiner sportlichen Aktivität mehr nach. Heute sagt jemand zu Ihnen: Morgen laufen Sie Marathon, das ist gut für Sie! Würden Sie es machen? Seien Sie ehrlich! Ich glaube nicht, ich würde es nicht machen. So eine Leistung ist das Rad fahren für mich.
14:05 Uhr 10 Minuten Rad gefahren, 5 Minuten 50 Watt, 5 Minuten 75 Watt (vom Arzt empfohlenes max.)
Was für eine Steigerung zu heute morgen und sehr sehr viel Überwindung
16;00 Uhr letzte Etappe Rad fahren hinter mich gebracht, 12 min, 60 Watt=5 km, wenn ich hier entlassen werde bin ich reif für die Tour de France, smile
heute noch einmal Gelenke mit Ultraschall behandeln, dann fertig für heute, Morgen beginnt meine erste volle Woche, wird verdammt hart werden.
21:30 Uhr Noch meine Schmerztropfen holen und dann hoffentlich gut schlafen können. Ich darf gar nicht an die kommende Woche denken, wird schon schief gehen. Gute Nacht und schöne Träume.
Dienstag, 23. November 2010
War gestern nicht in der Lage, hier meinen Tagesbericht zu verfassen, sehr starken Schub, den halben Tag außer Gefecht
Ein Gedanke jagd den anderen, weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Also von vorne.
mein gestriger Therapieplan: 09:00 Krankengymnastik, Einzel, Schlingentisch
09:30 Rotlicht, 20 min.
10:00 Ultraschall, Hand im Wasser, Knete rollen, Knete in der Hand zur Kugel formen
11:30 Uhr Krankengymnastik, Gruppe
13:00 Wassergymnastik - gestrichen wegen Hautprobleme
(Schuppenflechte-Begleiterscheinung der Fibromyalgie)
selbständige Anwendungen: Ultraschall Hand und Knie, 2xtgl, gestern nur einmal geschafft
30 min tgl Ergometer (Rad) fahren, gestern nur 15 min geschafft
Nach der Krankengymnastik um 11:30Uhr ging nichts mehr, sehr starke unerträgliche Schmerzen, habe mir meine Schmerztropfen geben lassen, keine Wirkung, 15:30 Uhr nochmal Schmerztropfen, wieder keine Wirkung. 17:30Uhr kam der Arzt zu mir, bekomme nun andere stärkere Medikamente, Tabletten und andere Tropfen.
Ich habe so eine Wut auf alle Ärzte die mich in den letzen 9 Jahren "untersucht" haben. Ich möchte echt wissen was die untersucht haben? Von wegen nichts körperliches, ist von der Psyche. Von der Zuversicht die ich gestern noch hatte keine Spur mehr. Was ist wenn ich mich nicht mehr um meine Tiere kümmern kann? Wenn ich mich von ihnen trennen muss? Ein furchtbarer Gedanke, es würde mir mein Herz zerreißen!!!! Ausgerechnet heute erfahren wir das eine ehemalige Patientin, die erst vor einer Woche entlassen worden ist, wieder stationär aufgenommen wird. Warum ausgerechnet heute? Wird es mir auch so ergehen? Werde ich mein restlichen Leben nur noch in Krankenhäuser, in Rheumakliniken verbringen? Ich habe das Gefühl um so mehr ich gegen meine Erkrankung kämpfe umso schlechter geht es mir, als ob etwas oder irgend jemand was dagegen hat das es mir besser geht. Klingt das verrückt? Sicher tut es das, aber wären Sie in meiner Situation würden Sie garantiert auch solche Gedanken haben.
Habe mir den ganzen Nachmittag Fotos von meinen Tieren auf meinem Laptop angeschaut. Ich vermisse sie wahnsinnig. Ich hoffe sehr ich kann mich wieder optimal um sie kümmern! Ich habe ihnen mehr zu verdanken als irgendeinem Menschen.
Nach den Medikamenten die ich um 17:30 Uhr bekommen habe wurde es etwas besser. Bedenken Sie bitte seit Mittag geht es mir so schlecht, mittlerweile 6 Stunden!!!! Als die Schmerzen etwas nachließen war ich körperlich total erschöpft, als wenn ich den ganzen Tag körperlich schwer gearbeitet hätte. Jedenfalls bin ich dann eingeschlafen und gegen 0:00 Uhr aufgewacht. Danach ging es etwas besser, aber ich war dann die restliche Nacht wach, konnte nicht mehr schlafen.
zum heutigen Tag: Therapieplan: 08:00 Fango / 09:00 Uhr Krankengymnastik (KG) Einzel, Schlingentisch
10:45 med. Bad (Zusätze:Schwefel, Totes Meer Salz) zur Muskelentspannung
14:00 Ergotherapie- Hände in Parafinöl baden
Rad fahren, ( 3x10min, 30 Watt Widerstand, je 2 Km, was für eine (schwache) Leistung
Ultraschall Hand- und Kniegelenke (heute alles geschafft
heute nicht viel oder? Stellen Sie sich bitte vor: Morgens nach dem Duschen, Zähne putzen, anziehn bin ich eigentlich schon fix und alle, ich schaffe es nicht mal mit einer Hand mir die Haare zu kämmen. bin schon kaputt ohne jegliche Anwendung, mit jeder Bewegung, mit jedem Schritt verstärken sich die Schmerzen, gegen Mittag habe ich zu kämpfen das ich ein Fuß vor den anderen bekomme. Meine Zuversicht ist ziemlich im Keller. Jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit: Hoffnung nie aufgeben oder Positiv denken. Man darf auch die Fakten, die Tatsachen, die Realität nicht aus den Augen verlieren. Ich wusste das es nicht leicht wird, ich wusste das es schwer wird, aber so hart nein.
Warum erst nach 9 Jahren? Ich kann mich noch glücklich schätzen das ich nur 9 Jahre auf meine Diagnosen warten musste, andere müssen 17 Jahre oder noch länger warten bevor sie eine klare Diagnose bekommen. Ich verstehe es nicht, Warum?
Habe heute 15:15 Uhr eine Mail an Radio Antenne Bayern geschickt mit einem Musikwunsch und meinem anliegen, das ich das ganze öffentlich machen möchte, habe diese Adresse von dieser Seite mit angegeben und auch meine jetzige Telefonnummer von der Klinik. 15:20 Uhr klingelte mein Telefon, war aber niemand dran, ich denke sie haben die Nummer gescheckt. Wenn das klappt, wenn Antenne mich unterstützt, wow was für ein Erfolg wäre das, bin ich schon meinem Ziel ein großes Stück näher. Ich hoffe sehr das ich eine positive Rückmeldung von Antenne bekomme, das größte wäre, wenn sie mich mal in eine Livesendung einladen würden und meine Internetadresse auf ihrer Hompage veröffentlichen würden, wow was wäre das für eine tolle Sache. Bitte Antenne Bayern unterstütz mich.
17:40 Uhr - starke Schmerzen, habe auch wieder zu kämpfen das ich ein Fuß vor den anderen bekomme, Schmerzstärke 9 bis 9,9, komme nicht mal in liegen zur Ruhe, ist ja nichts neues, wenn ich nur 2 Schritte laufe wird mir sofort Schwindlig durch die Schmerzen. So muss erstmal eine Pause machen.
18:40 Uhr- liege auf dem Bett, versuche mich abzulenken mit Radio hören, übers Internet, Antenne Bayern, was sonst, löse Kreuzworträtsel, aber gelingt mir nicht richtig, sehr starke Schmerzen, Stärke 9,9 (10 ist stärkster Schmerz), ich hoffe sehr es wird nicht wieder so schlimm wie gestern, bekomme auch wieder schlecht Luft, als ob mir durch die Schmerzen die Luft abgedrückt wird, kann auch wieder sehr schlecht laufen habe echt zu kämpfen das ich einen Fuß vor den anderen bekomme. jetzt möchte ich mal 3, 6 12 Monate nach vorne schauen können! Ich kann mir es im Moment nicht vorstellen das ich mich jemals wieder normal bewegen kann, das jemals wieder ein lebenswertes Leben führen kann. OK bin zwar erst 5 Tage hier, aber die anderen Patienten die hier sind können sich alle ohne Hilfsmittel bewegen, können normal sitzen, stehen liegen. Was würde ich drum geben wenn ich das wieder könnte. Meine Ziele die ich mir selbst gestellt habe sind in weite unerreichbare Ferne gerückt. Umso mehr ich mach, umso mehr ich gegen meine Krankheit kämpfe umso schlimmer wird es.
Warum? Was habe ich verbrochen? Warum, für was werde ich so bestraft?
19:40 Uhr- werde mich jetzt zuirück ziehen, war wieder ein sehr harter Tag, mache mich Bett fertig, werde noch etwas versuchen mich abzulenken.
Fazit des Tages: Mit sich selber beschäftigen, sich bewusst seinen eigenen Problemen stellen, ist verdammt hart, kann auch verdammt weh tun. Muss mich jetzt täglich damit auseinander setzen, mich bewusst mit meiner Krankheit beschäftigen, ist verdammt schwer das ganze zu akzeptieren!!! Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht. Passen Sie gut auf sich auf!!!
Mittwoch, 24. November 2010
01:30 Bin gestern Abend schnell eingeschlafen, seit 0:00 wieder durch Schmerzen aufgewacht, Schmerzstärke 8
gerade vor 3 Minuten wurde das Lied Dieser Weg...von Xavier Naidoo gespielt. Das passt wie die Faust aufs Auge.
"Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer...."
06:55 Uhr wieder eine schlaflose Nacht hinter mir, bin startklar für den Tag. Nach den ersten Aktivitäten die man morgens macht ist die Schmerzstärke 8 bis 9
07:50 Uhr- gerade gefrühstückt, bin jetzt schon fix und alle, Schmerzstärke 9,9, hart an der Grenze, wird es jemals wieder anders werden, Medikamente werden jetzt auch immer mehr, angefangen habe ich mit zwei, jetzt bin ich schon bei 6 Tabletten tlg. und noch 3-4 x tgl meine Schmerztropfen, ich hasse Medikamente, bin kein Freund davon, aber ohne geht es nicht, noch nichts gemacht heute und auch schon wieder starke Schmerzen in den Fingern, sogar das Schreiben hier ist Schwerstarbeit, Belastbarkeit gleich 0, Schmerzen ziehen auch an der Wirbelsäule bis in den Hinterkopf, nach unten bis in die Füße, 'Beine, eigentlich der ganze Körper zittert vor Anstrengung und jetzt gehe ich Rad fahren! Würden Sie etwas anstrengendes tun, wenn es Ihnen sehr schlecht geht? Ich normalerweise auch nicht!
09:25 Uhr - 10 min Rad erledigt, 30 Watt, 2,9 km
obwohl ich die Finger nicht belastet habe stärkere Schmerzen wie vorher auch starkes Steifigkeitsgefühl, starkes Schwindelgefühl, sehe auch teilweise verschwommen, auch wieder stakre Schmerzen in der Brustmitte, bekomme auch wieder sehr schlecht Luft, wenn ich von A nach B laufe weiß ich nicht ob ich es schaffe wieder zurück nach A, umso ich mache umso schlechter geht es mir, keine Ahnung was das noch werden soll und da soll man den Mut und die Hoffnung nicht verlieren. meine Zuversicht wird immer weniger, meine Zweifel immer stärker, ist das ein Wunder?
11:15 Uhr - Nach Schmerztropgen, Rotlicht, Schlingentisch Schmerzstärke 9,8, also minimale Verbesserung, keine Ahnung was das ganze noch werden soll? und wieder die Frage: Was ist wenn ich keine Verbesserung erreiche? Ich oft weit über meine Schmerzgrenze, ich mache alles mit, was mir Verordnet wird, aber umso mehr ich Kämpfe umso schlechter geht es mir!!!!! Wie meine Stimmung heute ist können Sie sich sicherlich denken!Klar leidet die Psyche drunter, aber das ist nicht die Haupterkrankung. Wenn Sie mit einer schweren Grippe flach liegen, geht es Ihnen dann psychisch gut? Wenn sehr starke unerträgliche Zahnschmerzen haben geht es Ihnen dann psychisch gut? Meine Hoffnung, meine Zuversicht schwinden immer mehr. Und immer wieder die Frage: Was ist wenn.......???????? Ich habe keine Antwort! An meinen größten Wunsch eine professionelle Ausbildung zum Hundetrainer zu machen brauche ich gar nicht mehr denken, das wird ein Wunsch bleiben! Im Im Moment habe ich sehr starke Zweifel das ich mich wieder um meinen eigenen Hund kümmern kann. Was für ein furchtbarer Gedanke!
Durch die starke Schmerzattacke bin ich körperlich wieder total geschafft, verspüre auch ein starkes Müdigkeitsgefühl, bin total erschöpft.
Therapieplan: 9:00 Uhr Rotlicht; 9:30 Schlingentisch; 11:00 Ergotherapie: Hände; 2x12 min Magnetmatte; 30 min Ergometer, 2x Ultraschall Hand- und Kniegelenke
13:45 . Seit Mittag wieder außer Gefecht, genau der gleiche Mist, Entschuldigung, wie heute morgen, gerade wurde wieder, auf Antenne Bayern mein Lied gespielt: Dieser Weg/ Xaver Naidoo
Ich mag diesen Weg , aber nicht gehen, leider habe ich keine Wahl. Was wird mich am Ende des Weges erwarten, werde ich wieder Licht sehen oder wird es Dunkel bleiben? Im Moment sehe ich kein Licht. Morgen bin ich eine Woche hier und mir geht es immer schlechter. Heute der 2: starke Schub. 2 oder 3 Wochen sind schnell vorbei. Wenn nicht ein kleines Wunder geschieht,sehe ich echt Schwarz.
14:25 - 1994 hatte ich einen schweren Autounfall, ich war schon weg, die Rettungskräfte haben 20 Minuten gebraucht um mich wieder zurück zu holen. Im Krankenhaus bekam ich Besuch von einer sehr guten Bekannten, im Moment leider kein Kontakt, ich sagte ihr damals es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht geschafft hätten mich wieder zurück zu holen. Sie antwortete mir: Wer weiß wozu Du noch gebraucht wirst? Ich würde sie heute gern fragen, Wozu? Um mich zu quälen?
01. Dezember 2010
Heute mal wieder ein paar Neuigkeiten. Hatte die letzten Tage einiges zu verarbeiten. Mein schlimmster Alptraum wird Wahr: Ich gehe morgen genauso nach Hause wie ich rein bin! Ich bin hier hier eingewiesen worden mit Diagnosen: Fibromyalgie und Spondyloarthritis. Fibromylagie ist bestätigt worden, aber nicht die Spondyloarthritis. Man könne hier in der Klinik nichts für mich tun. Ich hatte echt gedacht, wenn ich hier wieder raus geh geht es mir deutlich besser. Bin ganz schön enttäuscht und frustriert, wieder Hoffnung gehabt, wieder umsonst. Ich habe im Moment keinen Plan wie es weiter gehen soll? Habe jetzt auch von hier aus mit Sozialarbeiter verschiedene Sachen beantragt, Haushaltshilfe und Antrag auf Schwerbehindertenausweis.
Meine Ziele die ich mir gestellt hatte kann ich natürlich vergessen. Ich werde jetzt aufhören mir irgendwelche Ziele zu setzen, da ich sie sowieso nie erreichen werde.
Wie lange werde ich noch Kraft haben gegen einen scheinbar unsichtbaren Feind zu kämpfen? Bei meinem Glück was ich habe werde ich wahrscheinlich 150 Jahre alt damit ich sehr lange etwas von diesen verdammten Schmerzen habe.
Seit 2003 bekomme ich eine positive Diagnose nach der anderen, 2003 hieß es von zwei Ärzten ich hätte Morbus Bechterew, der nächste hat dann gemeint ist kein Bechterew, jetzt wurde von zwei anderen Ärzten festgestellt ich hätte Spondyloarthritis jetzt sagt auch wieder der nächste Arzt ich hätte keine Spondyloarthritis. Mir geht es immer schlechter, wenn nicht bald etwas passiert kann ich mich bald überhaupt nicht mehr bewegen.
Möchte mich auch an dieser Stelle für die lieben GB-Einträge bedanken!
Hiermit endet der Abschnitt: Klinik-Tagebuch!
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